Antrag auf polizeiliches Führungszeugnis und Richterhammer
Wissenswertes

Polizeiliches Führungszeugnis

Katharina Weckend | 09.01.2025

Sie benötigen ein polizeiliches Führungszeugnis und wissen nicht genau, was das ist? Wir erklären Ihnen, welche Arten von Führungszeugnissen es gibt, für welche Anlässe Sie dieses benötigen und wie Sie es beantragen können.

Was ist ein polizeiliches Führungszeugnis?

Das polizeiliche Führungszeugnis ist ein offizielles Dokument, das Auskunft über die strafrechtliche Vergangenheit einer Person gibt. Konkret werden im Führungszeugnis strafrechtliche Verurteilungen aufgeführt, sofern diese vorhanden sind. Gibt es keine Vorstrafen, also keine Eintragungen im Bundeszentralregister (BZR), enthält das Dokument die Information “Keine Eintragungen”.

 

Man unterscheidet generell zwischen zwei Arten von Führungszeugnissen: einfaches und erweitertes Führungszeugnis.  

 

Das einfache Führungszeugnis enthält keine Eintragungen von geringfügigen Verurteilungen und kann von Arbeitgeber:innen oder anderen Behörden, z. B. für eine Auswanderung, verlangt werden.  

 

Seit 2010 gibt es auch das erweiterte Führungszeugnis, das speziell dem Kinder- und Jugendschutz dient. Dieses wird nur dann verlangt, wenn Personen mit oder im näheren Umgang mit Kindern und Jugendlichen arbeiten werden. Das erweiterte Führungszeugnis enthält alle Straftaten, auch geringfügige Verurteilungen. Außerdem erscheinen Eintragungen im erweiterten Führungszeugnis zehn Jahre lang, im einfachen nur drei Jahre lang. Kinderschutzrelevante Straftaten erscheinen sogar 20 Jahre lang oder sogar lebenslang – je nach Schwere der Tat.

Wofür brauche ich ein polizeiliches Führungszeugnis?

Im Grunde können alle Arbeitgeber:innen ein polizeiliches Führungszeugnis von Ihnen verlangen. Üblich ist dies aber vor allem, wenn Sie mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben oder im öffentlichen Dienst arbeiten.  

Ein polizeiliches Führungszeugnis kann aber auch für folgende Angelegenheiten notwendig werden:

  • Gewerbeanmeldung
  • Waffenbesitzkarte
  • Ein- und Auswanderung
  • Adoption und Pflege
  • Ausbildung und Studium

Was kostet ein polizeiliches Führungszeugnis?

Ein polizeiliches Führungszeugnis kostet ungefähr 13 Euro.

Polizeiliches Führungszeugnis beantragen

Ein polizeiliches Führungszeugnis können Sie persönlich im Bürgerbüro, online oder schriftlich per Post beantragen. Personen, die ein Führungszeugnis beantragen wollen, müssen mindestens 14 Jahre alt sein.

Gültigkeit polizeiliches Führungszeugnis

In der Regel darf ein Führungszeugnis nicht älter als drei Monate sein. Es gibt allerdings keine allgemein gültigen Vorgaben. Informieren Sie sich daher genau, wie alt Ihr Führungszeugnis für Ihre Angelegenheit sein darf.

Übersetzung des polizeilichen Führungszeugnisses

Im  internationalen Gebraucht ist es meist notwendig, dass Sie Ihr polizeiliches Führungszeugnis übersetzen lassen, zum Beispiel für eine Auswanderung. Da es sich um ein offizielles Dokument handelt, benötigen Sie eine beglaubigte Übersetzung. Diese können nur vereidigte Übersetzer:innen anfertigen.

FAQs: Polizeiliches Führungszeugnis

Ja, Sie können dieses online beantragen, wenn Sie einen elektronischen Personalausweis, einen elektronischen Aufenthaltstitel mit freigeschalteter Online-Ausweisfunktion oder eine eID-Karte besitzen.

Erfahren Sie auf der Website der Stadt Berlin, wo Sie ein Führungszeugnis in Berlin beantragen können.

Erfahren Sie auf der Website der Stadt Hamburg, wo Sie Ihr Führungszeugnis beantragen können.

Autorin

Katharina Weckend, Content & SEO Managerin

Katharina arbeitet seit diesem Jahr bei lingoking als Content und SEO Managerin. Sie ist verantwortlich für die Content- und SEO-Strategie und schreibt Texte für die Website, den Ratgeber und andere Medien von lingoking. "Ich freue mich, in unserem Rategeber Wissen weiterzugeben und so zu helfen, Sprachbarrieren weiter einzureißen."

Portrait of Katharina

Übersetzung Englisch

Dr. Tracey Kimmeskamp

Die gebürtige Nordirin Tracey lebt seit über 20 Jahren im deutschen Ruhrgebiet. Seit 2016 arbeitet sie bei lingoking als Übersetzerin und trainiert gleichzeitig fleißig für ihren Traumberuf als Mochi-Qualitätskontrolleurin.