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Auslandsimmobilien kaufen
Ob als Feriendomizil, Alterswohnsitz oder Kapitalanlage – eine Auslandsimmobilie kaufen kann viele Vorteile bringen. Doch was gilt es zu beachten? Von rechtlichen Rahmenbedingungen bis hin zu erforderlichen Dokumenten gibt es einige Hürden, die es zu meistern gilt. Ein strukturierter Überblick hilft, den Prozess sicher zu durchlaufen.
Warum eine Auslandsimmobilie kaufen?
Eine Immobilie im Ausland zu kaufen, kann viele Vorteile bringen: Sie haben Ihr eigenes Ferienhaus, eine Kapitalanlage oder sogar ein zukünftiges Zuhause für den Ruhestand. Doch damit der Traum nicht zum Albtraum wird, sollten Sie sich frühzeitig mit den wichtigsten Fragen beschäftigen. Gesetze und Vorschriften unterscheiden sich oft stark von denen im Heimatland, und auch die Finanzierung kann herausfordernd sein.
Damit Sie gut vorbereitet sind, sollten Sie folgende Punkte vorab klären:
- Zweck der Immobilie: Eigennutzung oder Vermietung?
- Finanzierung: Eigenkapital, Kredite im In- oder Ausland, Nebenkosten
- Standortwahl: Infrastruktur, Klima, Mietpotenzial
- Rechtliche Rahmenbedingungen: Gibt es Einschränkungen für ausländische Käufer?
- Dokumente: Welche Unterlagen müssen vorgelegt und eventuell übersetzt werden?
Was gibt es zu beachten?
Für Ihre Traumimmobilie im Ausland brauchen Sie natürlich den geeigneten Standort. Ob als Ferienhaus, Alterswohnsitz oder Kapitalanlage – die Umgebung entscheidet darüber, ob Ihr Kauf langfristig eine gute Wahl ist. Neben persönlichen Vorlieben sollten Sie aber auch auf Infrastruktur, Klima und das Mietpotenzial achten.
- Infrastruktur: Wie gut sind Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und medizinische Versorgung? Gibt es eine gute Anbindung an Flughäfen oder öffentliche Verkehrsmittel?
- Klima & Umwelt: Entspricht das Wetter Ihren Erwartungen? Gibt es saisonale Extreme wie Hitze, Regenzeiten oder Naturkatastrophen?
- Mietpotenzial & Nachfrage: Falls Sie vermieten möchten, sind lokale Mietpreise, Saisonabhängigkeit und gesetzliche Vorgaben wichtige Faktoren.
Tipps zur Immobiliensuche
Aber wo findet man die passende Immobilie? Eine gründliche Suche ist wichtig, denn nicht jedes Angebot ist seriös. Es gibt verschiedene Wege, um geeignete Immobilien im Ausland zu finden:
Makler:innen: Lokale Expert:innen haben oft exklusive Angebote und kennen die rechtlichen Rahmenbedingungen. Achten Sie auf seriöse Anbieter mit guten Bewertungen.
Online-Plattformen: Immobilienportale bieten einen ersten Überblick über Preise und Verfügbarkeiten. Empfehlenswerte Seiten sind:
- Rightmove Overseas – weltweite Immobilienangebote
- ImmobilienScout24 – Deutschland & internationale Angebote
- Idealista – Fokus auf Spanien, Italien, Portugal
Auslandsimmobilie kaufen: So geht's
Der Kauf einer Immobilie im Ausland verläuft oft anders als im Heimatland. Je nach Land gibt es unterschiedliche Abläufe, aber einige grundlegende Schritte sind fast überall gleich.
Typischer Ablauf
- Reservierung & Anzahlung: Viele Verkäufer:innen oder Makler:innen verlangen eine Anzahlung, um die Immobilie zu reservieren. Wichtig: Prüfen, ob die Zahlung rechtlich abgesichert ist.
- Kaufvertrag: Sobald sich Käufer:innen und Verkäufer:innen einig sind, wird ein Vorvertrag oder direkt der Kaufvertrag aufgesetzt.
- Notartermin: In vielen Ländern ist ein:e Notar:in erforderlich, um den Kauf rechtskräftig zu machen und ins Grundbuch einzutragen.
- Eigentumsübertragung: Nach Zahlung des Kaufpreises erfolgt der Eintrag ins Grundbuch, oft begleitet von einer Steuerzahlung.
Übersetzungen & Beglaubigungen
Viele Dokumente müssen ins Deutsche oder in die Landessprache des Kauflandes übersetzt und oft beglaubigt werden. Um Missverständnisse oder Verzögerungen zu vermeiden, ist es ratsam, von Beginn an professionelle Übersetzungen einzubeziehen. Dazu gehören:
- Kaufverträge: Wichtige Klauseln sollten verständlich und rechtssicher übersetzt sein.
- Grundbuchauszüge: Nachweis über den rechtmäßigen Eigentümer.
- Steuerliche & behördliche Dokumente: Je nach Land kann es erforderlich sein, Steuerbescheide, Meldebescheinigungen oder Identitätsnachweise vorzulegen.
Tipps für einen sicheren Kauf
Ein Immobilienkauf im Ausland bringt Chancen, aber auch Risiken mit sich. Mit diesen Tipps lassen sich viele Probleme vermeiden:
- Sich Zeit lassen: Niemals unter Druck setzen lassen, auch wenn Verkäufer:innen oder Makler:innen behaupten, es gäbe „viele Interessenten“. Immer mehrere Optionen prüfen.
- Unabhängige Beratung einholen: Eine erfahrene Anwältin oder Anwalt oder Notar:in vor Ort kann helfen, rechtliche Probleme zu vermeiden. Idealerweise sollte die Person nicht mit Verkäufer:in oder Makler:in in Verbindung stehen.
- Grundbuch und Eigentumsrechte prüfen: Vor dem Kauf muss sichergestellt sein, dass der oder die Verkäufer:in tatsächlich der oder die rechtmäßige Eigentümer:in ist und keine offenen Schulden auf der Immobilie lasten.
- Vertrag verstehen: Nie etwas unterschreiben, was man nicht vollständig versteht. Eine professionelle Übersetzung kann Missverständnisse verhindern.
- Alle Dokumente übersetzen lassen: Kaufverträge, Grundbuchauszüge und behördliche Formulare müssen oft offiziell übersetzt und beglaubigt werden, damit sie rechtlich gültig sind.
Mit einer guten Vorbereitung und den richtigen Expert:innen an der Seite wird der Immobilienkauf im Ausland sicherer und stressfreier.
FAQs: Auslandsimmobilien kaufen
Die günstigsten Immobilien im Ausland finden Sie oft in Osteuropa (z. B. Bulgarien, Rumänien, Albanien) sowie in Teilen Südamerikas und Asiens. Besonders ländliche Regionen oder wirtschaftlich schwächere Länder bieten niedrige Preise. Beachten Sie jedoch lokale Eigentumsrechte, Steuern und Kaufnebenkosten.
Mehrere deutsche Banken finanzieren Auslandsimmobilien, darunter die BW-Bank (Spanien, Portugal, Frankreich) und einige Sparkassen. Oft wird eine deutsche Immobilie als Sicherheit verlangt. Alternativ sind Finanzierungen über ausländische Banken möglich. Ein Vergleich der Konditionen ist empfehlenswert.
Auslandsimmobilien unterliegen den Steuern des jeweiligen Landes, meist Grundsteuer und Einkommensteuer auf Mieteinnahmen. In Deutschland gilt das Doppelbesteuerungsabkommen, wodurch Einkünfte oft nur im Ausland versteuert werden. Verkaufserlöse können je nach Haltedauer steuerpflichtig sein. Steuerliche Beratung ist empfehlenswert.
Mehrere deutsche Banken wie die BW-Bank und einige Sparkassen finanzieren Auslandsimmobilien. Oft wird eine deutsche Immobilie als Sicherheit verlangt. Alternativ bieten ausländische Banken Kredite an, meist mit lokalen Bedingungen. Währungsrisiken und Zinssätze sollten verglichen werden. Eine Beratung ist empfehlenswert.