Menschen mit US-Flaggen bei einer Parade in einer Großstadt
Auswandern, Alltag & Leben

Infos & Tipps: Alltagsleben in den USA

Katharina Weckend | 30.10.2024

Sie wollen in die USA auswandern oder länger in den Vereinigten Staaten bleiben? Das Leben in den USA unterscheidet sich teils stark vom europäischen. Endlose Highways, riesige Metropolen, XXL-Fast Food, gigantische Feste und Sportereignisse – in den USA ist alles etwas größer. Doch wie kommt man als Europäer:in gut mit dem amerikanischen Lifestyle zurecht? Wir geben Ihnen wichtige Infos über das typisch amerikanische Leben. Außerdem erhalten Sie praktische Tipps, wie Sie mit Small Talk, XXL-Portionen in Restaurants und vielem mehr umgehen können.

Inhalt

Typisch amerikanisch

Wenn Sie an die USA denken, was kommt Ihnen da als erstes in den Sinn? Schneller, größer, weiter? Ja, in den Vereinigten Staaten ist tatsächlich alles etwas größer und weiter – schneller nicht unbedingt. 

 

  • Fast Food
    Burger, Steak, Pommes – die USA sind bekannt für Barbecue und Fast Food. Nicht verwunderlich, dass Ketten wie McDonalds, Burger King, etc. aus den USA zu uns geschwappt sind.
  • Weite Strecken, unendliche Highways
    Die USA erstrecken sich über 9,8 Millionen Quadratkilometer. Zum Vergleich: Deutschland ist gerade einmal 358 Tausend Quadratkilometer groß. Klar, in den USA ist nicht jeder Fleck dicht besiedelt. Und auch so braucht man oft lange, um von A nach B zu kommen.
  • US-Sport & Super Bowl
    US-Sportarten wie American Football, Basketball und Baseball sind in den USA kulturelle Ereignisse. Alle kommen zusammen, um mit ihren Teams mitzufiebern und zu feiern. Am bekanntesten weltweit ist wohl der Super Bowl, das größte Sportereignis in den USA. Er findet jeden ersten Sonntag im Februar statt und entscheidet, welches Team den Titel des NFL-Champions (National Football League) gewinnt. Vor allem die Halbzeitshows, in denen hochkarätige Stars auftreten, sind spektakulär.
  • Optimismus & Freundlichkeit
    Amerikaner:innen sind bekannt für ihr besonders freundliches Gemüt und ihren Optimismus. Sie haben ein starkes Gefühl des “American Dreams” und alles erreichen zu können.
  • Shopping Malls & Black Friday
    In den USA gibt es riesige Einkaufszentren, die sogenannten “shopping malls”. Dort treffen sich auch junge Menschen nach der Schule. Und auch der Black Friday kommt ursprünglich aus den USA. Er findet immer am Freitag nach Thanksgiving statt und markiert mit Rabatten und Sonderangeboten den Beginn der Weihnachtseinkaufssaison.
  • Thanksgiving
    Thanksgiving ist im Grunde das amerikanische Erntedankfest – nur dass es in den USA viel größer gefeiert wird als in Deutschland. In den USA ist Thanksgiving ein nationaler Feiertag, an dem es üblicherweise Truthahn, Preiselbeersoße und Kürbiskuchen gibt. Dieser Feiertag hat eine wichtige kulturelle Bedeutung in den USA, an dem die ganze Familie zusammenkommt und Zeit miteinander verbringt.

Feiertage in den USA

Thanksgiving ist nicht der einzige Feiertag in den USA. Es gibt insgesamt zehn nationale Feiertage und drei wichtige weitere nicht-gesetzliche Feiertage.

 

Dies sind alle nationalen gesetzlichen Feiertage: 

 

  • Neujahr (New Year's Day) – 1. Januar
    Wie in Deutschland wird das neue Jahr mit Partys und Feuerwerken eingeläutet.
  • Martin Luther King Jr. Day – dritter Montag im Januar
    An diesem Tag wird dem Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King Jr. mit Gedenkveranstaltungen und Aktionen zur Förderung von Gleichberechtigung gedacht.
  • Presidents‘ Day – dritter Montag im Februar
    Ursprünglich zu Ehren von George Washington und Abraham Lincoln, gilt der Tag heute als Feiertag, an dem alle US-Präsidenten gefeiert werden.
  • Memorial Day – letzter Montag im Mai
    Am Memorial Day wird allen gefallenen Soldatinnen und Soldaten mit Paraden und Gedenkzeremonien gedacht.
  • Unabhängigkeitstag (Independence Day) – 4. Juli
    Der Independence Day am vierten Juli ist der wichtigste Nationalfeiertag in den USA. An diesem Tag wird die Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1776 mit Feuerwerken, Paraden und Grillfesten gefeiert.
  • Labor Day – erster Montag im September
    Ähnlich wie der Tag der Arbeit in Deutschland wird an diesem Tag die Arbeiterbewegung gefeiert.  
  • Columbus Day – zweiter Montag im Oktober
    Der Columbus Day ist ein umstrittener Feiertag, der an die Ankunft von Christoph Kolumbus im Jahr 1492 erinnert. Da mit seiner Ankunft auch die Zeit der Sklaverei in den USA begann, ersetzen diesen Feiertag viele Staaten inzwischen mit dem „Indigenous Peoples' Day“, um die indigenen Völker Amerikas zu ehren.
  • Veterans Day – 11. November
    Ein Feiertag zu Ehren aller Kriegsveteranen, an dem Paraden und Zeremonien für ehemalige und aktive Soldaten abgehalten werden.
  • Thanksgiving – vierter Donnerstag im November
    Wie bereits erklärt, ist Thanksgiving ein Tag des Dankes und der Wertschätzung für das Gute im Leben.
  • Weihnachten (Christmas) – 25. Dezember
    Auch in den USA ist Weihnachten einer der wichtigsten Feiertage im Jahr. Menschen dekorieren ihre Häuser mit Lichtern und Figuren. Die USA sind bekannt für überschwängliche und eher kitschige Weihnachtsdekoration. Weihnachten selbst wird dann allerdings am Morgen des 25. Dezember gefeiert (Christmas Day).

 

Zusätzliche nicht gesetzliche Feiertage in den USA sind:

 

  • Valentinstag (Valentine's Day) – 14. Februar
    Ganz im amerikanischen Stil wird auch Valentinstag mehr als in Deutschland gefeiert.
  • Ostersonntag (Easter Sunday) – variabel (Frühling)
    Je nach Religion wird Ostern in den USA zwar gefeiert, aber nicht so groß wie in Deutschland.
  • Halloween – 31. Oktober
    In den USA wird Halloween recht groß gefeiert: Häuser werden dekoriert, Partys finden statt und Kinder spielen “Trick or Treat” und laufen für Süßigkeiten von Haus zu Haus.

US-Sport

Sportereignisse werden in den USA ähnlich gefeiert wie die Feiertage. Der US-Sport nimmt eine zentrale Rolle in der Kultur und Gesellschaft ein. Konkret handelt es sich um American Football, Baseball, Basketball und Eishockey. Sportarten wie Fußball, die in anderen Ländern sehr populär sind, finden in den USA nicht die größte Beliebtheit.

 

Der US-Sport stärkt vor allem den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Große Sportereignisse wie der Super Bowl oder die World Series bringen Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammen. Viele Menschen identifizieren sich außerdem stark mit ihren lokalen Teams und haben zu ihnen eine enge emotionale Verbindung. Gemeinsam können die unterschiedlichsten Menschen gemeinsam mit ihren Teams feiern.

College Sport vs. Profisport

Aber welche Verbände gibt es in den USA eigentlich im Profisport? Es gibt zum einen die NFL für den American Football, die auch den Super Bowl ausrichtet. Für den Basketball gibt es die NBA, die internationale Spieler wie Michael Jordan, LeBron James oder Kobe Bryant hervorgebracht hat. Im Baseball gibt es die MLB und im Eishockey die NHL. Aber nicht nur der Profisport in den USA erfährt hohes Ansehen, der College Sport ist in den USA fast genau so populär. College Football und College Basketball sind besonders beliebt. Große Universitäten wie Alabama, Ohio State und Michigan haben riesige Stadien, die regelmäßig von zehntausenden Fans besucht werden.

Sport als Bildung und Aufstiegsmöglichkeit

Sport ist für viele junge Menschen in den USA aber auch eine Möglichkeit, Stipendien für Hochschulen zu erhalten. Die Gebühren für Hochschulen in den USA sind recht hoch, daher sind viele junge Menschen auf diese Stipendien angewiesen.

Freizeit & Reisen

Allein aufgrund der Größe der USA und der vielfältigen Landschaft, gibt es eine riesige Bandbreite an Freizeitaktivitäten. Von den traumhaften Stränden in Kalifornien, über die faszinierenden Rocky Mountains bis hin zu spannenden Aktivitäten in Metropolen wie New York. In den USA ist wirklich für jeden Geschmack das richtige dabei.

Outdoor-Aktivitäten

Die vielfältige Natur in den USA bietet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten. Sie können in einem der Nationalparks, wie Grand Canyon, Yellowstone, Yosemite oder den Appalachen, wandern oder klettern gehen und die einzigartige Natur erleben. National- und State -Parks verfügen auch über Tausende Campingplätze, auf denen Sie für einen Wochenendausflug in der Natur campen können. In den Rocky Mountains und der Sierra Nevada können Sie Skifahren oder Snowboarden gehen. Und die Küsten Kaliforniens, Hawaiis oder Floridas sind nicht nur beliebte Surfspots, sondern laden auch zum Tauchen oder Schnorcheln ein. Natürlich können Sie an allen öffentlichen Stränden und Seen in den USA auch schwimmen gehen. Oder Sie machen Kajak- oder Kanu-Touren entlang der Flüsse und Seen.

Städtische Freizeitaktivitäten

Die USA verfügen natürlich auch über zahlreiche Metropolen und Städte, in denen es unzählige Möglichkeiten für Unterhaltung und Kultur gibt, wie zum Beispiel Museen und Galerien. Besonders populär und bekannt sind das Metropolitan Museum of Art in New York, das Smithsonian Museum in Washington D. C. und das Getty Museum in Los Angeles. Oder Sie besuchen ein Musical oder Theater, zum Beispiel am Broadway. Amerikaner:innen gehen auch gerne mal in einen Comedy Club oder auf Food Festivals, die auch in Deutschland immer beliebter werden. Andere beliebte Freizeitaktivitäten sind zum Beispiel einfach ins Kino zu gehen oder sich in einer der zahlreichen “Shopping Malls” zu treffen. Bekannt sind die USA auch für zwei der größten Musikfestivals: Coachella und Lollapalooza.

Freizeitparks

In den USA gibt es einige der bekanntesten Freizeitparks der Welt, wie beispielsweise Disneyland und Disney World. Das Disneyland in Anaheim in Kalifornien ist nicht nur der erste Disney-Freizeitpark, sondern auch der einzige, der unter Walt Disneys Aufsicht gebaut wurde. Fast ebenso bekannt sind die Universal Studios in Kalifornien und Florida, in denen sich Filmthemenparks befinden.

Roadtrips

Die USA sind berühmt für endlose Highways, die zu epischen Roadtrips einladen. Klassische Routen wie die Route 66 oder der Pacific Coast Highway sind beliebt, um die Vielfalt des Landes zu erkunden.

Reisen innerhalb der USA

Für Reisen innerhalb der Vereinigten Staaten nutzen Sie am besten Inlandsflüge oder einen Bus. Das Bahnnetz in den USA (Amtrak) ist nicht so gut ausgebaut wie in Europa. Bekannte Busunternehmen sind zum Beispiel Greyhound und Megabus. Diese bieten günstige Fernbusverbindungen an, die eine Alternative zu Flugreisen sein können.

10 praktische Tipps: So meistern Sie den amerikanischen Lifestyle!

1. Trinkgeld “tipping”

Geben Sie ungefähr 20 Prozent Trinkgeld und nicht wie in Deutschland nur zehn Prozent. Außerdem ist es besser, Trinkgeld in bar zu geben. Auch Hotelpersonal sollte man in den USA Trinkgeld geben, etwa fünf Dollar pro Dienstleistung.

2. “to-go”-Boxen in Restaurants

In den USA sind die Portionen oft viel größer als in Deutschland, allerdings ist es auch normal, Reste einfach mitzunehmen.

3. Erst bezahlen, dann tanken

Benzin ist allgemein günstiger in den USA als in Deutschland. In den USA wird aber auch viel mit dem Auto gefahren. Wichtig: Oft müssen Sie vor dem Tanken bezahlen.

4. Gallonen statt Liter

Außerdem wird die Tankmenge nicht in Liter, sondern in Gallonen angegeben. Eine US-Gallone sind ungefähr 3,8 Liter.

5. “Hey, how are you?” – Freundlichkeitsfloskeln

Eines der größten Missverständnisse zwischen Deutschen und Amerikaner:innen ist der Satz: “How are you?” In Amerika erwartet man nach dieser Frage nicht, die ganze Lebensgeschichte des Gegenübers zu erfahren, sondern es handelt sich einfach um eine Floskel, ein einfaches “Hallo”. Small Talk ist weit verbreitet und wird in vielen Situationen erwartet, besonders bei alltäglichen Interaktionen wie im Supermarkt oder in der U-Bahn.

6. Eigene Taschen zum Einkaufen mitbringen

In den USA gibt es in vielen Bundesstaaten immer automatisch zu jedem Einkauf eine Plastiktüte. In 14 Bundesstaaten, darunter Kalifornien und New York, gibt es inzwischen ein Plastiktütenverbot. Manche Staaten wehren sich aber noch vor einem solchen Verbot. Nehmen Sie Ihren europäischen Sinn für Umwelt mit in die USA und nehmen Sie zum Einkaufen am besten wie in Deutschland eine Stofftasche mit.

7. Niedrige Geschwindigkeitsbegrenzungen

In Deutschland ist man im Verhältnis eher schnellere Geschwindigkeiten im Straßenverkehr gewohnt. Von einem LKW überholt werden? Hierzulande ist das eher selten der Fall. In den USA kann das schon einmal vorkommen, denn die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind sehr viel geringer als bei uns. Achten Sie also darauf, sich an diese Geschwindigkeiten anzupassen.

8. Verkaufspreise ohne Steuer

In den meisten US-Bundesstaaten wird auf Waren und Dienstleistungen eine Umsatzsteuer (Sales Tax) erhoben, die weder in den Preisen enthalten noch auf Preisschildern angegeben ist. Diese Steuern variieren je nach Bundesstaat und können zwischen null und zehn Prozent liegen.

9. Mit Kreditkarte bezahlen

Eine Sache, die in Deutschland erst nach und nach kommt, ist in den USA schon lange verbreitet: Sie können überall mit Kreditkarte bezahlen und das ist in den USA auch ganz normal. Nur Trinkgeld und kleinere Beträge bezahlt man besser mit Bargeld.

10. Notrufnummer 911

Sie haben einen Notfall? Wählen Sie die 911, die Sie unter Umständen bereits aus diversen US-Serien oder Filmen kennen.

Weitere Informationen über die USA

Sie wollen noch mehr über das Leben in den USA erfahren, weil Sie vielleicht eine Auswanderung planen? Bei uns erhalten Sie mehr Informationen.

FAQs: Alltagsleben USA

Bei der Verwendung deutscher Elektrogeräte kann es in den USA zu Problemen kommen. Die Standardspannung in den USA beträgt 120 V, in Deutschland 230 V. In Deutschland beträgt die Netzfrequenz 50 Hertz, in den USA 60 Hertz. Außerdem werden unterschiedliche Steckdosen verwendet: in Deutschland Typ C oder F, in den USA Typ A oder B.

 

Prüfen Sie, für welche Spannung Ihr Elektrogerät geeignet ist. Wenn Ihr Elektrogerät für Spannung und Netzfrequenz in den USA geeignet ist, benötigen Sie nur einen Steckeradapter. Wenn dies nicht der Fall ist, benötigen Sie einen Spannungswandler (Transformatoren).

Die Deutsche Bank, DZ Bank, Commerzbank und die KfW Bankengruppe haben Filialen in den USA.

Über die Autorin

Katharina Weckend, Content & SEO Managerin

Katharina arbeitet seit diesem Jahr bei lingoking als Content und SEO Managerin. Sie ist verantwortlich für die Content- und SEO-Strategie und schreibt Texte für die Website, den Ratgeber und andere Medien von lingoking. "Ich freue mich, in unserem Rategeber Wissen weiterzugeben und so zu helfen, Sprachbarrieren weiter einzureißen."

Porträt von Katharina, Content Managerin bei lingoking